Ein Beitrag zum Thema. Wir bringen Licht ins Dunkel!
In diesem Artikel geht es um den Unterschied zwischen kostenloser Software und Open Source Software, sowie die Vor- und Nachteile die sich daraus ergeben.
Die Einführung einer neuen Software ist teuer und aufwendig. Daher erscheint es auf den ersten Blick verlockend kostenlose bzw. open Source Software (OSS) einzusetzen.
Kostenlose Software ist schnell erklärt. Diese kann einfach heruntergeladen werden ohne, dass Sie im ersten Schritt für irgendetwas bezahlen müssen. Wenn man genauer recherchiert wird man allerdings schnell auf gewisse Fallstricke stoßen. Es kann sich z.B. um einen kostenlosen Testzeitraum handeln, danach wird das Programm kostenpflichtig oder man bekommt nur einen Benutzer kostenlos alle weiteren müssen bezahlt werden.
Open Source Software dagegen bedeutet der Quellcode ist öffentlich und kann von Jedem weiterentwickelt werden. Manche Modelle haben den Zusatz „source available“ oder „shared source“, was bedeutet auf den Quellcode kann zwar zugegriffen werden aber es kann keine Anpassung oder Weiterentwicklung vorgenommen werden.
Die Vorteile dieser beide Möglchkeiten:
- Keine Lizenzkosten (mit Einschränkungen)
- Keine / kaum Investitionskosten
- Keine Wartungskosten
- Download und Test binnen weniger Minuten möglich
- Keine Vertragslaufzeit
Zudem steht bei Open Source Projekten immer der Gemeinschaftsgedanke im Vordergrund. Warum Insellösungen programmieren, wenn die Anforderungen der breiten Masse gemeinschaftlich gelöst werden können? Ein Beispiel was sicher jeder schon mal benutzt hat ist Wikipedia hier läuft die Finanzierung allein über Spenden.
Zum Thema Lizenzen im OSS Bereich finden Sie hier eine Auflistung.
Lohnen sich die beiden Varianten?
Wenn Sie sich schnell einen Überblick über Funktionen und Möglichkeiten verschaffen wollen und dabei ausreichend Zeit für einen umfangreichen Vergleich der verschiedenen Angebote haben.
Wenn Sie eigene Softwareentwickler im Unternehmen haben und planen durch Open Source Code ihre bisherige Software abzulösen, dann könnte dieses Modell einen Versuch wert sein.
Allerdings muss hier zuerst sichergestellt werden, ob die Programmierer das notwendige Wissen und die Fähigkeiten mitbringen die ausgewählte Lösung auf Ihre Bedürfnisse zuzuschneiden. Ebenso muss die Qualität der Software analysiert werden… wenn Sie nicht aufpassen vergehen dutzende Arbeitsstunden ohne ein Ergebnis zu erhalten! Schlecht entwickelte Software oder Software, welche oft auf veraltete Technologie basiert, führt zu Problemen bei der Wartung, Nutzung und Weiterentwicklung.
Achten Sie also unbedingt darauf, ob der Anbieter eine gute Dokumentation zur Verfügung stellt, die es Ihnen ermöglicht individuelle Anpassungen vorzunehmen. Nur so ziehen Sie aus der anfänglichen Kosteneinsparung einen langfristigen Mehrwert für Ihr Unternehmen.
Weitere Kriterien die Sie berücksichtigen sollten:
- Entwicklungsstatus der Software (Wann wurde diese entwickelt? Wann gab es das letzte Update?)
- Rechtliche Aspekte (Haftung bei Fehlern)
- Technologische Hintergründe (Integrationen / Kompatibilität zu verschiedenen Betriebssystemen Android/Apple/Windows/Linux !? etc.)
- Rezensionen und Kundenstimmen bzw. Referenzen
- Verfügbare Beratung bei der Einführung
- Supportoptionen, z.B. Hotline
- Daten, Zahlen und Fakten über den Hersteller
- Mehrsprachigkeit der Software (können meine Mitarbeiter / Fahrer z.B. Englisch?)
- DSGVO! Gerade als deutsches Unternehmen müssen Sie besonders auf Datenschutz achten (Kundendaten und Unternehmens Daten!).
uvm.
Welche Risiken birgt das Open Source Modell?
Gefährlich wird es, wenn dem Softwarehersteller die Kunden weglaufen und somit die notwendigen Einnahmen fehlen. Dann kann es schnell passieren, dass die Weiterentwicklung komplett eingestellt wird. Einnahmen?! Woher kommen diese?
Zwar wird kein Geld über Lizenzen und Wartungsverträge generiert, jedoch verdienen diese Anbieter Geld über Anpassungsänderungen und Wünsche der Kunden. Dabei versucht der Anbieter in der Regel mehrere Kunden von einer „gemeinsamen“ Weiterentwicklung zu überzeugen. So werden die Kosten aufgeteilt und eine neue Version entwickelt, die zu den gestiegenen Ansprüchen der Kunden im ALLGEMEINEN passt.
Für individuelle Wünsche werden Sie auch hier tief in die Tasche greifen müssen oder auf einen Drittanbieter zurückgreifen müssen. Wenn Sie und Ihre Mitarbeiter sich erst einmal an eine Software gewöhnt haben, werden Sie diese nicht so schnell wieder abstoßen können und wollen, nur weil ein paar Funktionen fehlen …
Alles was fehlt muss anderweitig dazugekauft oder kostenpflichtig entwickelt werden! Kostenlose Software kann Sie am Ende mehr kosten als die Standardsoftware eines etablierten Herstellers.
Ist die Speditionssoftware wirklich kostenlos?
Klicken Sie sich aufmerksam durch die Webseite und achten Sie darauf, ob es verschiedene Versionen gibt. Meist gibt es eine kostenlose und eine kostenpflichtige Version, bei der Sie pro User und monatlich bezahlen müssen, um alle Standardfunktionen nutzen zu können. Zudem kann es vorkommen, dass die vorher kostenlose Software ab einem Stichtag nun doch Geld kostet, weil der Anbieter sein Geschäftsmodell umgestellt hat.
Wo finde ich kostenlose Logistiksoftware?
Die beste Methode ist es nicht nur auf Deutsch, sondern speziell auf Englisch zu Googlen®. Der Grund hierfür ist einfach; um genug Kunden zu bekommen sind die Open Source Softwareanbieter in der Regel international ausgerichtet. Leider gibt es zudem kaum bzw. keine deutschen Anbieter.
Wie sollten Sie also Vorgehen?
Erstellen Sie zuerst ein Lastenheft mit allen Anforderungen, Funktionen, Zielen und Wünschen die Sie sich durch den Einsatz einer neuen Logistiksoftware bzw. Speditionssoftware erhoffen.
Hier finden Sie weitere Infos zum Thema Lastenheft:
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